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Diamond Head: It´s Electric (Review)
Artist: | Diamond Head |
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Album: | It´s Electric |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Rock / Metal |
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Label: | Snapper/SPV | |
Spieldauer: | 75:41 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
Das erste richtige Livealbum der britischen Proto-Metalband wurde kurz nach ihrer 2005er Tour mit Megadeth mit Heimvorteil aufgenommen. Die Stimmung im Londoner Astoria war gut, wie anhand der eifrigen Beteiligung bei Mitklatsch- und „Schreit für mich“-Spielchen zu hören ist. Gleiches gilt für den glaubwürdigen Sound mit naturbelassenen Unebenheiten im Spiel der Musiker.
Im Zusammenhang mit DIAMOND HEAD wird immer viel von Metallica gesprochen. Hätten diese durch ihre Coverversionen der einstigen Vorbilder das tolle Debüt vom Beginn der Achtziger nicht im Gespräch gehalten, wären die NWoBHM-Helden heute ebenso vergessen wie viele ihrer Zeitgenossen; es ist bezeichnend für die Oberflächlichkeit der Rezeption, wenn das „White Album“ in Metalkreisen als Klassiker gelobt, trotz seiner generellen Relevanz für die damalige Entwicklung der Rockmusik auf der Insel aber darüber hinaus keine Beachtung findet. So ist es schade, dass DIAMOND HEAD gemeinhin als abgehalfterte Schützlinge von Hetfield und Konsorten gelten.
Dabei hält das letzte verbliebene Originalmitglied Brian Tatler sein Schiff besser auf Kurs als irgendwelche Reunion-Unternehmen. Richtig fort war die Band nie und belegt mit diesem Mitschnitt wenn auch nicht ihre Unverzichtbarkeit für die heutige Szene, dann zumindest die Zeitlosigkeit ihres neuen wie alten Materials.
Je älter die gespielten Songs sind, desto euphorischer die Reaktion – das ist eben dem medialen Fokus auf den Metallica-Tribut geschuldet. Dementsprechend reitet die Gruppe ausgiebig auf ihrem Trademark-Stück „Am I Evil“ herum und zelebriert „Lightning to the Nations“ sowie „The Prince“ in gleicher Weise. Um sich nicht darauf reduzieren zu lassen, variiert man die Setlist geschickt, wobei der aktuelle Stoff – etwa das treibende „Mine All Mine“ - sogar besser dasteht als die Zugabe „In the Heat of the Night“ oder „To the Devil His Due“ von der zweiten und dritten Scheibe. Nick Tart ist ein guter Frontmann und eigentlich ein besserer Sänger als Sean Harris, wobei er jedoch dessen charakteristisches Jaulen falls nötig adäquat übernimmt.
Die Show funktioniert in ihrer Dynamik und gibt einen homogenen Eindruck des Gesamtwerkes der Urgesteine. Nicht Vertrauten mit DIAMOND HEAD sei der Stil als harter Rock an der Schwelle zum Metal beschrieben, im Vergleich zur Speerspitze von einst - nämlich Iron Maiden – sind sie eindeutig softer, weniger grenzgängerisch und dafür mit starker Seventies-Vorliebe behaftet.
FAZIT: Gutes Livealbum einer fitten Band, die einen zweifellosen Platz in der hart klampfenden Geschichte hat. Sieht man vom Bootleg-mäßigen Äußeren des Digipacks ab (drinnen Linernotes und Fotos), ist „It´s Electric“ eine nette Ergänzung zum Backkatalog DIAMOND HEADs. Das Erstwerk sei trotzdem jedem Wurzelspürhund dringlich an die Nase gehalten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Am I Evil (Intro)
- It´s Electric
- Give It To Me
- The Prince
- Mine All Mine
- Lightning To The Nations
- Fallen Angel
- To The Devil His Due
- Alimony
- I Can´t Help Myself
- Sucking My Love
- Streets of Gold
- Helpless
- Am I Evil
- In the Heat of the Night
- Bass - Eddie Moohan
- Gesang - Nick Tart
- Gitarre - Brian Tatler, Mills
- Schlagzeug - Karl Wilcox
- It´s Electric (2006)
- To The Devil His Due (DVD) (2006)
- Coffin Train (2019) - 12/15 Punkten
- Lightning To The Nations (40th Anniversary Re-Recording) (2020)
- Lightning To The Nations (The White Album) - Remastered 2021 (2022)
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